Kreuzband OP - Kreuzbandriss beim Hund
Die Kreuzbanderkrankung beim Hund führt zu Schmerzen, sowie zu einer Instabilität des Kniegelenks und zur Lahmheit des betroffenden Beines in der Regel bei älteren Hunden. Kommt es zum vollständigen Riss, können auch Schäden am Meniskus entstehen. Dies würde zu einer höhergradigen Lahmheit des Hundes führen. Die Kreuzband Erkrankung ist eine der häufigsten orthopädischen Erkrankungen, die uns im tiermedizinischen Alltag vorgestellt wird.
In der Regel werden wir Ihnen zur operativen Versorgung raten, da die frühzeitige chirurgische Versorgung die besten Ergebnisse liefert. Im Gegensatz zum Menschen denken Tiere nicht über diese Erkrankung nach und können wie beim Mensch bei entsprechend leichter Ausprägung gegensteuern, um eine OP zu vermeiden.
Die Kreuzband OP beim Hund
Die Kreuzband OP läuft je nach genauer Erkrankung und Größe des Hundes anders ab. Es gibt mittlerweile ca. 100 beschriebene Techniken und es ist entscheidend die möglichst schonendste Methode für ihren individuellen Hund zu identifizieren. Ob Ihr Hund überhaupt operiert werden muss und falls ja mit welcher Methode ist abhängig von den Befunden der Eingangsuntersuchung.
Unser OP Team aus sehr erfahrenen Tierärzten/innen lässt sich regelmässig in den verschiedenen Techniken (z.B. TPLO, TTA, MMP, CBLO, Z-Lig, Fascienstraffung und weiteren) fortbilden, um für den jeweiligen Hund die beste Methode auswählen zu können. Jahrelange Erfahrung bei Kreuzband OPs und eigene OP Räume sind dabei entscheidend für komplikationslose Operationen und schnelle Heilung der Tiere.
Bei den kleineren Hunden führen wir üblicherweise die Z-Lig Methode oder eine Fascienraffung nach Meutstege durch. Da damit die beschriebene Instabilität des Knies beendet wird.
Bei größeren Hunden haben sich sogenannte Umstellungsosteotomien als die erfolgreichsten Techniken etabliert. Bei diesen Techniken, wie die bei uns durchgeführte TPLO (Tibia plateau levelling osteotomie), als auch die TTA (Tuberositas Tibia Advancement) führt eine Umstellung der im Knie wirkenden Kräfte zum Aufheben der Instabilität und die Hunde fangen sehr schnell nach der OP an, das erkrankte Knie wieder zu belasten.
Wesentliches für den OP Erfolg
Wesentlich für den OP Erfolg ist die Kontrolle der Menisken des Kniegelenks, die sehr häufig durch die durch den Kreuzbandriss bedingte Instabilität geschädigt werden. Sowohl die Untersuchung, als auch die operative Versorgung eines geschädigten Meniskus führen wir per Arthroskopie minimalinvasiv und schmerzarm durch.
Was sind die Vorteile einer OP?
- Schnelle Entlastung des schmerzenden Beines
- Deutliche Verbesserung der Lahmheit innerhalb von 4 bis 6 Wochen
- Weiteren Schäden im Knie wird vorgebeugt
- Verhinderung durch Folgeschäden durch Schonhaltung
- Fortschreiten der Arthrose wird verlangsamt
- Dauerhafte Physiotheraphie Besuche entfallen
- Erhöhung der Beweglichkeit im Alter
- Wiederherstellung der Spielfreude des Hundes
Wie entsteht ein Kreuzbandriss bei Hunden?
Aufgrund der Anatomie des Hundes befindet sich das Knie bei allen Gangarten in einer gebeugten Position. Der Oberschenkelknochen ist starkem Druck nach vorne oder hinten ausgesetzt und die Kreuzbänder müssen diesen Vorschub oder Rückschub abbremsen. Insbesondere das vordere Kreuzband ist dabei starken Belastungen ausgesetzt.
Weicht der Winkel, in dem Ober- und Unterschenkelknochen im Kniegelenk zueinanderstehen, nur ein wenig vom gesunden Norm ab, erhöhen sich diese Belastungen auf ein Maß, dass die Arbeitsleistung der Kreuzbänder langfristig übersteigt. Zunächst kleinere Faserrisse vergrößern sich, die Instabilität nimmt zu und bedingt zunehmende Faserrisse.
Sie können sich das Kreuzband dabei wie ein Tau unter Spannung vorstellen, in dem nach und nach immer mehr Einzelstränge reißen. Schließlich ist der kritische Punkt überschritten und das verbliebene Seil reißt komplett. Diese langsame Degeneration der Kreuzbänder ist die mit Abstand häufigste Ursache für einen Kreuzbandriss beim Hund. Kreuzbandrisse infolge von Unfällen kommen auch vor, sind jedoch weitaus seltener.
Wie erkennen Sie einen Kreuzbandriss bei Ihrem Hund?
Der Kreuzbandriss beim Hund tritt nach der allmählichen Schädigung des Bandes plötzlich auf. Das kann während eines Sprunges passieren oder auch beim normalen Laufen. Manchmal jault der Hund kurz vor Schmerz auf, bevor er dann beginnt das Bein zu schonen. Diese Schonhaltung können Sie als Lahmen erkennen. Allerdings ist die Lahmheit häufig nicht sehr ausgeprägt, sodass Sie auch geringfügig erscheinende Änderungen im Gangbild ernst nehmen und einen Tierarzt aufsuchen sollten.
Im Stand erkennen Sie den Kreuzbandriss beim Hund oft am sogenannten Zehenspitzstand des betroffenen Beins. Dabei setzt der Hund nicht mehr die gesamte Pfote auf sondern nur kurz die Zehenspitzen, um das Kniegelenk zu entlasten.
Im Sitzen wird ebenfalls oft versucht, die Beugung des Kniegelenks zur Entlastung zu vermeiden, was sich an einer Schiefhaltung des gesamten Körpers ausdrücken kann. Steht das Tier auf, lahmt für einige Schritte deutlich und nimmt dann ein optisch normaleres Gangbild ein, weist dies ebenfalls auf einem Kreuzbandriss bei Ihrem Hund hin.
Gibt es Alternativen zur Kreuzband OP beim Hund?
- Bei sehr alten oder vorerkrankten Tieren ist eine OP manchmal nicht mehr empfehlenswert und kann zu Komplikationen führen.
- Alternative Therapiepläne mit z.B: Physio Anwendungen oder Schmerzmedikationen können auch zu Verbesserungen führen, ist aber auf das individuelle Krankheitsbild abzustellen.
Kosten
Die Kosten richten sich nach der Operationsmethode und Gebührenordnung der Tierärzte und liegen je nach Methode bei ca. 1.800 - 2.900€. Eine etwaige vorhandene Tierkrankenversicherung wird die Kosten anteilig oder komplett je nach Tarif übernehmen. Ratenzahlungen sind nach Rücksprache möglich.
Hinweis:
Eine sehr wichtige Schlussbemerkung: Innerhalb von zwei Jahren nach dem Kreuzbandriss kommt es in ca. 50% der Fällen zur Erkrankung des zweiten Knies. Dies sollte man in seiner Planung berücksichtigen.
Das Tierarzt Zentrum
Ihr Tierarzt in Emsdetten (Raum Münster).
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